Defibrillator
Der Defibrillator, oft auch als Schockgeber bekannt, ist ein medizinisches Gerät, welches in keinem Krankenhaus fehlen darf. Immer mehr Menschen stellen sich die Frage, ob auch Unternehmen oder öffentliche Gebäude hiermit ausgestattet sein müssen. Kann jeder Laie einen Defribrillator bedienen?
Durch die Stromstöße kann Kammerflimmern und Kammerflattern beendet werden. Auf Intensivstationen, in OP-Sälen, in Rettungsdienstfahrzeugen und in der Notfallaufnahme sind Defibrilatoren ein absolutes Muss. Seit den 90er Jahren findet man sie auch zusätzlich in öffentlich zugänglichen Gebäuden, wie Flughäfen, Bahnhöfen und an anderen Orten. Das Kammerflimmern liegt in 85% aller plötzlichen Herztode zu Beginn vor. Die elektrisch kreisende Erregung kann durch gleichzeitige Stimulation von 70% aller Herzmuskelzellen durch den Defibrillator unterbrochen werden. Die Zellen werden gleichzeitig depolarisiert, sodass die Zellen recht lange nicht mehr erregbar sind. Das Herz befindet sich dann wieder in einem Zustand, in dem das natürliche Erregungsleitungssystem die Stimulation des Herzens übernehmen kann. Der Defibrillator muss frühzeitig eingesetzt werden, um das Kammerflimmern und die Unterversorgung des Gehirns innerhalb kürzester Zeit wieder in den Griff zu bekommen. Aus diesem Grund werden auch in öffentlichen Räumen immer öfter Defibrillatoren und Erste-Hilfe-Koffer bereitgestellt. Es ist zwar noch nicht gesetzlich vorgeschrieben, jedoch können auf diese Weise Leben gerettet werden. Sinnvoll sind hierbei automatisierte externe Defibrillatoren, die man abgekürzt auch unter AED kennt. Der erfolgreiche Einsatz kann nur erfolgen, wenn man die Herz-Lungen-Belebung richtig durchführen kann. Der AED stellt eine Ergänzung, jedoch keinen Ersatz dar. Bei einem Kammerflimmern pro Minute sinkt die Überlebenschance des Patienten um 10%. Der Einsatz des Defibrillatoren sollte aus diesem Grund so früh wie möglich erfolgen.
Es gibt auch Fälle, bei denen keine Defibrillation durchgeführt werden sollte. Falls der Patient extrem unterkühlt ist oder der Puls vorhanden ist sollte man beispielsweise die Defibrillation unterlassen. Weiterhin darf kein direkter Hautkontakt bestehen und außerdem sollte die Defibrillation niemals auf nassem Untergrund stattfinden. Darüber hinaus muss metallischer Kontakt zwischen Helfer und Patient unbedingt vermieden werden.
Die Paddles des Defibrillators müssen auf die Brust des zu Behandelnden aufgedrückt werden. Bei einem ausgewachsenen Menschen sollten bis zur Bereitstellung des Gerätes die Basismaßnahmen der Reanimation durchgeführt werden. Eine Herzdruckmassage und die Beatmung sollten unmittelbar danach fortgesetzt werden. Danach müssen Kreislauf und Puls überprüft werden. Wenn bereits mehrmals ohne Erfolg defibrilliert wurde, fällt die Aussicht einer erfolgreichen Reanimation. Unterkühlte und vergiftete Personen stellen hier eine Ausnahme dar.
Grundsätzlich sollten alle Unternehmen und öffentlichen Gebäude einen Notfallkoffer mit Defibrillator besitzen. Natürlich muss das Personal auch wissen, wie dieses Gerät angewendet wird. Ein Unternehmen, welches über einen Firmenarzt verfügt, sollte in diesen Räumlichkeiten einen Defibrillator aufbewahren. Selbstverständlich ist es immer besser, wenn im Notfall ein Arzt zur Stelle ist, jedoch können auch Laien aushelfen.
Bei Kindern unter 8 Jahren müssen einige Besonderheiten beachtet werden. Hier werden eigene Defibrillationselektroden verwendet, welche nicht nur kleiner sind, sondern auch auf die Brust und auf den Rücken geklebt werden. Die Elektroden werden vom Gerät automatisch erkannt, sodass die Engerieabgabe in der Regel entsprechend abgesenkt wird.